Es ist kalt. Es scheint niemand da zu sein, denn ich höre keinen Laut. Langsam öffne ich meine Augen. Es ist stockdunkel. Die Luft riecht abgestanden. Wo bin ich? Hinter mir steht eine Mauer. Vorsichtig taste ich mich an ihr vorwärts. Eine zweite, riesige Wand zwingt mich, meine Richtung zu ändern. Endlich wird es etwas heller. Überall, kreuz und quer, stehen weitere dicke und dünne Mauern. Der Architekt scheint keine Ahnung von Struktur zu haben! Gerade vor mir steht eine unvollendete Mauer. Sie scheint dicker und grösser als alle anderen zu sein. Ich bücke mich nach einem schweren Stein und hebe ihn auf. Lange betrachte ich ihn, bis ich ihn dann auf die unfertige Mauer aufsetze. Ohne gross nachzudenken hebe ich einen zweiten Stein und setze diesen wiederum auf die Mauer. Warum mache ich das?
Wo sind eigentlich die Bauarbeiter? Ich drehe mich um und laufe zu der nächsten Mauer. Diesmal halte ich einen kleinen Stein zwischen meinen Fingern. Mit einer Selbstverständlichkeit füge ich ihn in das kleine Loch, das einen winzigen Sonnenstrahl durchlässt.
Was tue ich da? Ich rufe, ob jemand da ist. Doch ich erhalte keine Antwort. Ich drehe mich nun nach links und gehe entlang einer anderen Mauer. Plötzlich sehe ich einen losen Stein in der Wand. Das darf doch nicht wahr sein! Sofort mache ich mich daran, ihn zu befestigen. Erst jetzt wird mir bewusst, was ich da tue, und unterdrücke einen Aufschrei! Ich kann es kaum fassen. Bin ich es, die dieses hässliche Gefängnis baut? Bin ich es, die jeden Sonnenstrahl erstickt? Warum? Weiterlesen